Geschichte des Unternehmens
Tatavtodor ist im April 1929 gegründet und damit eines der ältesten Straßenbauunternehmen der Republik Tatarstan. In den 60 – 70ger Jahren des 20. Jhs. hat Tatavtodor ein Basisnetz von Autostraßen gebaut, das eine stabile Verkehrsverbindung zwischen allen Städten und Rayons der Republik gesichert hat. Bis 1996 hatte Tatavtodor neben wirtschaftlichen und Straßenbaufunktionen auch staatliche Verwaltungsfunktion im Straßenbau und Verkehrswesen.
2008 begann eine neue Etappe in der Geschichte des Unternehmens. Es entstand eine neue Gesellschaft „OAO Tatavtodor“, die einerseits Nachfolgerin ruhmreicher Traditionen, andererseits auf innovative Entwicklung im Straßenbau gerichtet war mit dem Ziel, europäische Qualitätsnormen und Haltbarkeit der Straßen zu erreichen.
Zurzeit ist „AG Tatavtodor“ das größte Straßenbauunternehmen der Republik, seinen Produktionskapazitäten, Arbeitsumfang und Belegschaft nach; verfügt über ein verzweigtes Netz von Filialen.
„AG Tatavtodor“ befasst sich mit Bau, Sanierung und Erhaltung der größten Autostraßen Tatarstans, beteiligt sich aktiv am Bau neuer Asphaltstraßen in ländlichen Gebieten im Rahmen des Präsidentenprogramms.
Nach der gewählten Strategie der innovativen Entwicklung hat „AG Tatavtodor“ 2009 sechs hochleistungsfähige Asphaltmischanlagen in verschiedenen Rayons der Republik in Betreib genommen, um eine kontinuierliche Versorgung des Straßenbauprogramms mit Qualitätsasphalt zu gewähren.
Von seiner Gründung bis 1996 hatte „AG Tatavtodor“ staatliche Verwaltungsfunktion im Straßenbau und Verkehrswesen und leistete gleichzeitig ein enormes Arbeitsvolumen im Bau, Erhalten und Betreuen der öffentlichen Autostraßen.
Es sollte betont werden, dass eben «Tatavtodor» ein Basisnetz der Autostraßen gebaut hat, welches die Hauptstadt von Tatarstan mit allen Städten, Siedlungen und vielen Dörfern durch Straßen mit Asphalt-Betondecke verbunden hat.
Geschichte der Bau von Straßen in Tatarstan
- bis 1940
Gleichzeitig mit Besiedlung der mittleren Wolgagebiete, Entwicklung der Landwirtschaft und des Handwerks entstanden auch Wirtschaftsbeziehungen zwischen den Siedlungen. So entwickelte sich allmählich ein Straßennetz mit einem mehr oder weniger intensiven Fuhrwesen. Ende des 19. Jhs. standen Landstraßen unter Verwaltung von Zemskaja Uprava (Exekutivorgan) des Gouvernements. Ihrer Breite nach waren die Straßen gegliedert in:
- Gouvernemantsstraßen (Zuteilungsbreite – 20 m);
- Handelskreisstraßen (Zuteilungsbreite – 10-20 m);
- Landwege (Zuteilungsbreite – 4 m);
- Treibstraßen für Viehherden (Zuteilungsbreite – 100-200 m).
Es entstanden auch Steinstraßen mit Straßenfahrbahnbreite von 4 - 5 m, und Gesamtbtreite von 5-10 m. Feste Straßen waren aber rar. Landstraßen wurden von Regen aufgeweicht und deshalb unzuverlässig. Nach dem Ende des I. Weltkrieges und Bürgerkrieges ist Industrialisierung der Wirtschaft begonnen, bei der der Straßenbau zu einem wichtigen Faktoren wurde.
In den 20ger Jahren gab es in der Tatarischen ASSR Stein- und Kopfsteinpflasterstraßen, die von Moskau über Kazan nach Orenburg, Perm, Ufa, Uljanowsk führten. Mit Entwicklung der Kraftfahrzeuge entstand der Bedarf an moderneren Asphaltstraßen und tragfähigen Brücken.
Am 28. November 1928 veröffentlicht der Rat der Volkskommissare den historischen Beschluß „Über Straßenbau-Wirtschaft und Autoindustrie der UdSSR“, nach dem Zentralstellen für Auto- und Landstraßen- und Straßenverkehrverwaltug „Zudortrans“, und in der Republik „Tatdortrans“ gegründet wurden. Die Anordnung über Tatdortrans hat der Rat der Volkskommissare Tatariens am 5. April 1929 angenommen (an diesem Tag beginnt die ruhmreiche Geschichte von «Tatavtodor»). Zum ersten Leiter der neuen Struktur wurde Iskhak Mustafowitsch Kazakow ernannt, der die neue Branche praktisch von Nullpunkt aufbauen musste.
Für den Bau, Erhaltung und Wartung der Straßen wurden 12 Straßenbauabteilungen und Werkhöfe eingerichtet, und 1936 die sogenannten Maschinen- und Baustraßenstationen MDS-1 im Dorf Panowka, MDS-2 in Tschistopol sowie 2 Maschinen- und Baustraßenverwaltungsstellen (DSU) – in den Dörfern Tjuljatsch und Maslowka (Rayon Alexejewskoje). In Kazan wurde eine Kraftwagenkolonne gegründet für die Betreuung von Straßenbauabteilungen und Werkhöfen. In den Jahren 1933 - 1939 wurden in der TASSR 1992 km Straßen mit Stein- und Kiesdecke gebaut.
- 1940-1970
Anfang 1940 waren von 1200 km Straßen in der Republik 767 km Straßen mit fester Decke, und von 8000 km der lokalen Straßen - 1700 km Landstraßen. In der ersten Hälfte der 40ger Jahren ist das Bautempo stark zurückgegangen, aber auch während des Großen Vaterländischen Krieges wurden Straßen mit weißer Kiesdecke gebaut.
Es ist schwer zu glauben, aber die ersten Asphaltstraßen in Tatarstan wurden erst vor etwa 50 Jahren gebaut. Und zwar 1956–1957 auf der Strecke Kazan – Orenburg nach der Inbetriebnahme des ersten Asphalt-Betonwerkes in Sokury (Rayon Lajischewo). Die Jahresleistung von DSU-1 betrug bis etwa 20 km. Allmälich wurden Asphaltbetondecken auf den Straßen Kazan - Arsk, Kazan – Ufa gebaut. Viele Kreisstädte wurden mit Kazan durch feste Straßen verbunden.
1952 begann intensiver Straßenbau in erdölfordernden Regionen der Republik. Bis zum Jahr 1959 wurden dort 522 km feste Straßen mit Asphalt- und schwarzer Kiesdecke gebaut. In diesen Jahren wurden die Straßen Aljmetjewsk – Bugulma – Bawly (90 km), Aljmetjewsk – Aznakajewo (56 km), Bugulma – Romaschkino (32 km), Nabereschnye Tschelny –Zainsk – Aktasch (96 km), Bugulma – Aznakajewo (43 km) gebaut und rekonstruiert.
1956 gewann die Straße Tschistopol – Nurlat wegen des Baus der Zuckerfabrik in Nurlat eine wichtige wirtschaftliche Bedeutung. Aus diesem Grund wurde dort die erste Straßenbau- und Instandhaltungsabteilung (DEU) eingerichtet. Im nächsten Jahr entstanden dort weitere 5 Straßenbau- und Instandhaltungsabteilungen für Betreuung der Republikstraßen.
Ab 1956 wurden auf den Straßen, die „AG Tatavtodor“ betreute, 8 große Stahlbetonbrücken und etwa 30 mittlere Brücken gebaut. Dazu gehören 2 Brücken über Swijagafluß, 2 Brücken über Tscheremschanfluß, 2 Brücken über Meschafluß, 2 Brücken über Kazankafluß, je eine Brücke über die Flüsse Sulcha, Oschma, Schentala, Tolkischka, Keremetj, Scheschma, Tschelna, Norma, Karla u.a. Es wurden über 1500 baufällige Holzbrücken und Wasserdurchflussröhre durch Stahlbetonkonstruktionen ersetzt. Als Folge der vorgenommenen Bau- und Rekonstruktionsarbeiten hat sich der Straßenzustand qualitätsmäßig geändert. In den Jahren 1959 - 1965 wurden 3721 km feste Straßen gebaut, darunter 655 km Republik- und Regionstraßen, 2221 km Landstraßen, 845 km Ressortsstraßen. Im Januar 1966 verfügte die Republik über 10094 km Straßen, einschließlich 1555 km (15,4 %) von Asphfaltbeton-Straßen; und im 1970 betrug die gesamte Straßenlänge 10848 km, einschließlich 2061 km (19%) von Asphfaltbeton-Straßen.
- 1970-1980
Einen neuen Aufschwung im Straßenbau erlebte die Republik in den 70ger Jahren des 20. Jhs. Die Hauptaufgabe bestand in der Entwicklung der Produktionsbasis der Straßenbaustellen von „AG Tatavtodor“ und ihrer Ausrüstung mit neuen Asphalt-Betonwerken und Straßenbautechnik.
Für den Bau und Erhaltung der Straßen in Tatarstan richtete «Tatavtodor» Ende der 70ger – Anfang der 80ger Jahren eine leistungsfähige materiell-technische Basis ein. Es wurden 69 Asphalt-Betonwerke, 9 Oxidationsanlagen für Bitumenproduktion, 5 Produktionsanlagen für Mineralpulver in Betrieb genommen, 2300 Einheiten Straßenbautechnik erworben. In diesen Jahren wurden auch über 700 Brücken mit einer Gesamtlänge von 32 km, einschließlich Brücken über große Flüsse Wolga, Wjatka und Swijaga gebaut. Die Gesamtlänge fester Straßen betrug 4400 km, über 3000 km davon waren Straßen mit Asphaltdecke.
Es wurden für die Republik lebenswichtige Autostraßen Kazan – Nabereschnye Tschelny, Jelabuga – Ischewsk, «Nördliche Hälfte Autobahnring Kazan» und andere gebaut und die Straßen Nabereschnye Tschelny – Zainsk – Almetjewsk, Nabereschnye Tschelny – Menzelinsk – Aktanysch ausgebaut.
In den 80ger Jahren trug der Bau des Brückenübergangs über die Wolga bei der Siedlung „Zaimische“ zur Entwicklung des modernen Autostraßennetzes am rechten Ufer des Flusses bei, der Brückenübergang ersetzte den Fährverkehr auf den Strecken Kazan – Nischni Nowgorod, Kazan – Uljanowsk, Kazan – Tscheboksary, was eine wichtige wirtschaftliche Bedeutung für die Republik hatte.
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